Daß ein Tabellenletzter einem die Suppe ganz schön versalzen kann, wußten die 95er Junioren noch vom Gastspiel des ehemaligen Schlusslichts Weißenburg. 0 : 1 ging diese Partie damals verloren. Auch der FC Amberg ließ nicht erkennen, daß man sich trotz nur zweier Pünktchen auf der Habenseite schon mit dem Abstieg abgefunden hätte. Gleich ihr erster durchdachter Angriff nach 7 Minuten überraschte die noch schläfrige Abwehr der Schnüdel und brachte den Außenseiter früh in Front. Davor hatte auf der Gegenseite weder Chrissie Lehmann bei seiner Direktabnahme aus 5 Metern, noch Mathis Böhlers Linksschuß von der 16er-Linie sein Ziel gefunden. Angesichts des Rückstandes aber verstärkten die Grün-Weißen nun vehement den Druck auf das Tor der Gäste und erspielten sich dabei zahlreiche Gelegenheiten, die man durchaus als Hochkaräter bezeichnen konnte. Unter anderem hatte Lukas Penquitt und Jannik Fischer kurz nacheinander nur noch den Gästetorhüter allein vor sich, sie scheiterten jedoch beide an ihrem Gegenüber. Robby Hammers Knaller aus kurzer Distanz und Mathis Böhlers 22-Meter-Freistoß meisterte der beste Amberger an diesem Tage mit Bravour. Zweimal zeigte er dann doch Schwächen, als er Bälle nicht festhalten konnte, zweimal verfehlte der Nachschuss von Robby Hammer jeweils knapp sein Ziel. Kurz vor seiner verletzungsbedingten Auswechslung verdiente sich der flinke Jannik Fischer auf der rechten Seite dann doch noch seinen Assist, indem er Lukas Pequitt den Ball mustergültig in den Lauf köpfte, dieser sich seine zweite Chance nicht entgehen ließ und den längst verdienten Ausgleich erzielte.
Robby Hammer und Johannes Dürr, die beide im Mittelfeld unentwegt rackerten, hätten mit feinen Einzelleistungen noch vor der Pause die Führung für den FC erzielen können, es blieb aber beim Remis in der 1.Hälfte.
Die 2.Halbzeit begann mit einem Highlight: Dominik Zehe, der für Jannik Fischer gekommen war, ließ auf der linken Seite nach idealem Doppelpaß mit Robby Hammer seinen Gegenspieler alt aussehen, flankte butterweich über die gesamte Innenverteidigung der Gäste genau auf den Kopf des heranstürmenden Chrissie Lehmann, der das Leder unbedrängt in die Maschen wuchtete. Damit war das Spiel gedreht und die Amberger gefordert. Ulli Baumann`s
Mannen schalteten zuweilen einen Gang zurück, der Gast aus der Oberpfalz versuchte alles um zum Ausgleich zu kommen, ohne allerdings die eigene Abwehr zu entblößen.Die klareren Möglichkeiten hatten aber weiterhin die jungen Schnüdel.. Einem Kopfball des ebenfalls eingewechselten Niklas Gerhard aus kurzer Distanz fehlte die Vehemenz, Steffen Behrs Schuß bei seinem einzigen Vorstoß landete in den Armen des Keepers und Sturmspitze Mathis Böhler agierte bei einer Maßflanke des aufgerückten Yannic Franz zu unkonzentriert, um das Leder am langen Pfosten über die Linie zu drücken.
Letzterer versuchte es immer wieder, mit schnellem Antritt die aufgerückte Amberger Abwehr zu dupieren, ihm fehlte dann aber im entscheidenten Moment die Kraft zum erfolgreichen Abschluß. Amberg spielte auch im zweiten Abschnitt munter mit, ein Indiz, daß in der Bayernliga inzwischen das Leistungsgefälle zwischen Platz 2 und Platz 14 verschwommen ist. Hier kann an einem guten Tag jeder jeden schlagen. Am Ende war es zwar ein erabeiteter, aber völlig verdienter Dreier für die FC-Junioren, die am kommenden Mittwoch auch beim Tabellenzweiten Viktoria Aschaffenburg nicht chancenlos antreten dürften.