Nach dem guten Auftreten im Heimspiel gegen den Spitzenreiter aus Nürnberg mußten die C 1 Juniorenden Schalter wieder umlegen und beim schon als Absteiger feststehenden TSV Weißenburg Eigeninitiative ergreifen. Dabei galt es vor allen Dingen die Hinspielniederlage vergessen zu machen und dementsprechend motiviert gingen die Grün-Weißen in den Anfangsminuten zu Werke. Bereits nach zwei Minuten ereignete sich eine Szene, deren mehrmalige Wiederholung das Spiel wie ein roter Faden durchzog und die den Anhang der Schnüdel bisweilen zur Verzweiflung brachte. Mathis Böhler verlor sein erstes Duell bei einer 1:1 Situation mit dem sich ihm entgegenwerfenden Keeper der Gastgeber, der rechtzeitig den Winkel verkürzt hatte. Anlauf Nummer zwei sechs Minuten später ahndete der Unparteiische seltsamerweise nur mit einer gelben Karte. Der 1860-Keeper hatte den Sturmführer des FC an der Strafraumgrenze mit einer Notbremse gestoppt und so den frühen Rückstand verhindert.
Als das beruhigende 1:0 trotz Großchancen nicht fiel, erlaubten sich die Schnüdel in der Folge Unkonzentriertheiten im Spielaufbau. Eine dieser Situationen nutzten die Gastgeber in der 25. Minute, als sie nach einer schnell ausgeführten Standardsituation den Ball unbehelligt Richtung Strafraum schlagen konnten. Die wohl als Flanke gedachte Hereingabe senkte sich mit etwas Windunterstützung schließlich über den verdutzten FC-Torwart Niklas Gerhard, der heute Simon Mai vertrat, zur 1:0 Führung des Tabellenvorletzten ins Netz. Wütende Angriffe der Grün-Weißen waren die Folge, dabei hatte Linksfuß Dominik Zehe die größte Ausgleichsmöglichkeit, doch verpasste er eine stramme Hereingabe von rechts nur knapp. Kurz vor der Pause machte er es dann besser und hämmerte einen nach einer Ecke zu kurz abgewehrten Ball zum verdienten Ausgleich in die Weißenburger Maschen.
Kaum 60 Sekunden waren in Durchgang zwei gespielt, da segelte ein weiterer Eckball in den Strafraum der Gastgeber. Abwehrchef Steffen Behr, wie so oft bei Standardsituationen vorne zu finden, setzte sich zuerst mit dem Kopf und dann gedankenschnell mit dem Fuß gegen ihn umringende Gegenspieler durch und ließ anschließend seiner Freude über sein erstes Saisontor lautstark freien Lauf. So in Rückstand geraten mußte Weißenburg sein Spiel offensiver gestalten und bot den Schnüdeln zusehends Raum zum Kontern. Robby Hammer hätte die Partie bei einer solchen Gelegenheit schon frühzeitig entscheiden können, doch Mathis Böhler blieb es weiterhin vorbehalten, die entscheidenten Akzente zu setzen. Zunächst scheiterte er mit einem an ihm selbst verschuldeten, schwach geschossenen Foulelfmeter an der Weißenburger Nr.1, kurze Zeit später zog er gegen den gleichen, von seinen Vorderleuten wiederholt im Stich gelassenen Gegner ein weiteres Mal den kürzeren und läutete somit ungewollt die Schlussoffensive der Gastgeber ein. Als diese in den Schlusssekunden dann doch noch Hoffnung auf einen Punktgewinn schöpften, erlöste Mathis Böhler, der Unglücksrabe, sein Team und vor allem sich selbst mit dem ersten eigenen Rückrundentor und der Entscheidung zum 3:1 .
Beim international gut besetzten Pfingstturnier in Tirol will sich die Mannschaft in ähnlich guter Verfassung präsentieren, bevor dann die letzten beiden schweren Aufgaben im Bayernliga-Endspurt anstehen.