Nach drei positiven Auftritten in heimischem Gefilde war die Reise ins mittelfränkische Ansbach nicht von Erfolg gekrönt. Dabei mußten sich die 05er in der ersten Hälfte nicht nur gegen eine aggressiv und beherzt aufspielende Heimmannschaft, sondern auch gegen einen mitunter böigen Gegenwind zur Wehr setzen, der die Ballkontrolle auf dem Kunstrasen der Pigrol-Arena zusätzlich erschwerte. Während eine seltsam leblose Schnüdel-Elf in der ersten Hälfte nur wenig ins Spiel fand, nutzte der Gastgeber den Rückenwind immer wieder für gefahrbringende Vorstöße. Die durchaus verdiente Führung der SpVgg allerdings resultierte erst aus einem individuellen Stockfehler im eigenen Sechzehner der Grün-Weißen, und ein möglicher letzter Rettungsversuch scheiterte an der Standfestigkeit des Hinzueilenden. Überhaupt ist das eingesetzte Schuhwerk bei so manchem Akteur auf den Prüfstein zu stellen, weil auffallend oft wegrutschende Standbeine den eigenen Vorteil ins Gegenteil verkehrten. Schließlich kam der FC auch noch mit zwei Toren ins Hintertreffen, als eine schon in der Hinrunde zu beobachtende Problematik für sie eintrat: Nach eigenem Einwurf weit in der gegnerischen Hälfte, bei der der Ball gegen robust einsteigende Abwehrkräfte nicht gesichert werden konnte, genügte dem Gastgeber ein gezielter Befreiungsschlag in die Spitze, um die aufgerückte Hintermannschaft der Schnüdel auf dem kurzen Platz auszuhebeln und einen Konter erfolgbringend abzuschließen.
Eine weitaus bessere Vorstellung ihrer Mannschaft sah der mitgereiste FC-Anhang dann in der zweiten Hälfte der Partie. Mit Windunterstützung und engagierterem Auftreten versuchte man Druck auf den Gegner auszuüben und siehe da, auch Ansbach verfiel angesichts der Gegenwehr zusehends in Hektik und zusammenhangloses Bälle-nach-vorne-dreschen. Spielerisch blieb zwar weiterhin vieles Stückwerk, aus dem bedingungsloseren Einsatz resultierten jedoch gefährliche Standardsituationen, von denen eine durch Jannik Fischers schönen Kopfball zum Anschlußtreffer genutzt werden konnte. Wiederum nach einer dieser Standards hatte Yannic Franz den möglichen Ausgleich freistehend auf dem Fuß, doch seine technisch schwierige Direktabnahme verfehlte ihr Ziel deutlich. Als die Schnüdel in den letzten Sekunden der Nachspielzeit fast alles nach vorne warfen, leitete ein weiterer dieser oben erwähnten Ausrutscher an der Mittellinie die Möglichkeit für Ansbach ein, den zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr spielentscheidenten 3.Treffer zu erzielen. Es ist nicht zu erwarten, daß das Kellerkind aus Hof am nächsten Wochenende im Willy-Sachs-Stadion weniger Leidenschaft in die Waagschale wirft, als heute Ansbach. Also gilt es, den Elan der 2.Hälfte zu konservieren und in die Erfolgsspur zurückzufinden.